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Gambia: Von Periodenarmut und FGC

Wenn ein Mädchen zu menstruieren beginnt, beginnen die Probleme“, sagte Ndeye Rose Sarr, UNFPA-Vertreterin in Gambia. Wie viele Frauen und Mädchen wissen, kann die Periode schmerzhaft sein. Körperliche Symptome wie Krämpfe und Schmerzen können in Verbindung mit der Stigmatisierung der Menstruation die Schulbildung, die Arbeit und die volle Teilhabe von Frauen und Mädchen an der Gesellschaft unterbrechen.

Frau Sarr sagte, dass Periodenarmut oder die Unfähigkeit, Zugang zu Menstruationshygieneprodukten zu erhalten oder diese zu bezahlen, ein besonders akutes Problem in den ländlichen Gebieten Gambias ist – eines, das langfristige Auswirkungen auf Mädchen hat, wenn es um Bildung geht.

„Periodenarmut führt dazu, dass Mädchen jeden Monat etwa fünf Tage lang die Schule schwänzen, weil sie befürchten, ihre Kleidung zu beschmutzen und beschämt zu werden. Das sind zwischen 40 und 50 Tage in einem Schuljahr“, sagte sie.

„Ab dem zehnten Lebensjahr wird sie als potenzielle Braut für einen älteren Mann angesehen“, sagte Frau Sarr. „Und wenn sie noch keine weibliche Genitalbeachneidung erlebt hat, wird es in ihrer Gemeinde Menschen geben, die dafür sorgen wollen, dass sie es tut.“

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Österreich: Aktionswoche gegen FGM

Diese Woche, am Donnerstag, wird auf der Wiener Mariahilfer Straße eine riesige Klitoris zu sehen sein. Drei Meter hoch, aus rotem Samt, eine Skulptur der Künstlerin und Sexualpädagogin Angela Priester, die mit dieser auf Stelzen einen „Walk“ auf dem Erika-Weinzierl-Platz (vor der Kirche Mariahilf) veranstalten wird. Und die mit dieser Aktion wohl für einiges Aufsehen sorgen wird. Schließlich bricht sie ein Tabu, das es um weibliche Sexualität, Sexualorgane auch hierzulande durchaus noch gibt – dabei will die Aktion Regen genau darauf die Aufmerksamkeit lenken.

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Sierra Leone: Tod nach der rituellen Feier

Fatmata Turay war 19 Jahre alt, als ihre Mutter sie anrief, um nach Hause in ihr Dorf zu kommen.  Sie sollte in die Bondo-Gesellschaft eingeweiht werden, eine jahrhundertealte Tradition mit Musik und Tanz, in der junge Frauen auf das Erwachsenenalter vorbereitet werden. Sechsunddreißig Stunden später war Fatmata tot.
Ab dem Tag ihrer Beerdigung am 18. August 2016 holte ihr Freund, der Journalist Tyson Conteh, seine Kamera heraus und begann zu filmen. In einer späteren Aufnahme schaute er direkt in den Lauf des Objektivs, um zu erklären, warum er dokumentieren wollte, was passierte. „Ich möchte diesen Film, der für mich so leidenschaftlich ist, nutzen, um eine Debatte anzuregen. Fatmata will nicht, dass ein anderes Mädchen, eine Frau, stirbt. Das ist ihr Wunsch.“ Er sagte, Fatmata habe in seinen Träumen zu ihm gesprochen und wollte, dass er die Wahrheit über ihren Tod aufdeckt und der Praxis von FGM ein Ende setzt.

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Neues Präventionsprojekt „Join our CHAIN“ auf EU-Ebene gestartet

Im Rahmen des Citizens, Equality, Rights and Values Program der Europäischen Kommission koordiniert TERRE DES FEMMES das Vorhaben. Umgesetzt wird es gemeinsam mit drei europäischen Partnerorganisationen: ActionAid International Italia ETS, Akina Dada Wa Africa Limited aus Irland sowie dem europäischen Netzwerk End FGM EU aus Brüssel. Mit Join our CHAIN führt TERRE DES FEMMES die bereits erfolgreich geleistete Präventions- und Interventionsarbeit der vorangegangenen Projekte (CHANGE, CHANGE Plus, Let’s CHANGE, Men standing up for Gender Equality und CHAIN) fort. Weiterlesen

USA: Verbotsgesetz ist in Kraft getreten

Der Gesetzentwurf SSB 5453 ist am 20. April 2023 in Kraft getreten ist. Es  verbietet es Menschen, einschließlich Angehörigen der Gesundheitsberufe, FGM/C an Mädchen unter 18 Jahren durchzuführen, kümmert sich um Überlebende und ihre Familien und gibt Überlebenden das Recht, privat zivilrechtlich gegen die Täter vorzugehen. Es enthält auch Bestimmungen für eine gemeinschaftsweite Aufklärung über die Schäden von FGM/C und das neue Gesetz, einschließlich der Ausrichtung auf Ersthelfer mit Sensibilisierung für Verantwortlichkeiten und Umsetzung.

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Spanien: Änderungen am „Nur Ja heißt Ja“-Gesetz

Das Gesetz hatte nicht höhere Höchststrafen, sondern zum Teil auch niedrigere Mindeststrafen eingeführt sowie die Liste der Straftaten ausgeweitet. Danach galten nicht nur direkte Übergriffe als sexuelle Gewalt, sondern auch Belästigungen, Exhibitionismus, sexuelle Provokation, sexuelle Ausbeutung, Missbrauch Minderjähriger, Genitalverstümmelung, Zwangsehe, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, die Verbreitung sexueller Gewaltakte in digitalen Medien sowie sexuelle Erpressung etwa in sozialen Netzwerken oder Chats.

Anwälte hatten in Dutzenden Fällen eine Lücke im Gesetz genutzt, um Freiheitsstrafen zu verringern. Über 70 Straftäter kamen vorzeitig frei. Die rechte Presse nutzte dies für eine beispiellose Kampagne gegen Gleichstellungsministerin Montero. Mit der Reform der Reform wollte Ministerpräsident Pedro Sánchez der Kritik an der Regierung wenige Wochen vor den Kommunal- und Regionalwahlen nun ein Ende bereiten.

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Afrika-TV-Programm von Merck Foundation – Sechste Folge: Beendigung von FGM

Das TV-Programm wird über Sender in Kenia, Uganda, Ghana, Sambia, Sierra Leone, Liberia ausgestrahlt und wird bald auch in Botswana, Kenia und Gambia ausgestrahlt. Darüberhinaus sind die Sendungen über Facebook, Instagram, Twitter und YouTube zu sehen.

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Sudan: Positive Aussichten seit Gesetzesänderung

Seit Juli 2020 ist im Sudan ein Gesetz in Kraft, das Mädchenbeschneidung unter Strafe stellt. Nach Änderung von Artikel 141 des Strafgesetzbuchs wird FGM als „Verbrechen“ anerkannt. Es zeichnen sich erste Fortschritte ab: Mehr als 1.300 Gemeinden im gesamten Sudan haben öffentlich erklärt, der Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung ein Ende zu setzen. Die Prävalenz soll von 89 % im Jahr 2010 auf 83,9 % im Jahr 2018 gesunken sein. Mehr als 200 Gemeinden aus 20 Städten haten sich verpflichtet, FGM aufzugeben.
Die Tatsache, dass der Sudan weiterhin Flüchtlinge aus den Nachbarländern Äthiopien, Eritrea, Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und dem Südsudan sowie in den letzten Jahren auch aus Syrien und dem Jemen aufnimmt, macht die Frage des Kinderschutzes immer heikler. Der Bedarf an humanitärer Hilfe nimmt weiter zu und wird durch verschiedene Faktoren wie Wirtschaftskrise, Ernährungsunsicherheit, Überschwemmungen, Epidemien und Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen verstärkt. Quelle

Kenia: Teenager entwickeln App gegen Mädchenbeschneidung

2017 berichteten wir über fünf Kenianerinnen, die alle zwischen 15 und 17 Jahre alt sind, wollen mithilfe moderner Technik Mädchenbeschneidung in ihrem Land bekämpfen. Die Mädchen haben eine App entwickelt, die Betroffenen die Prozedur ersparen und damit Leben retten könnte. Durch „iCut“ können Frauen und bedrohte Mädchendie Behörden durch einen Notrufknopf auf ihrem Handy verständigen und so auf schnelle Rettung hoffen. In der Theorie zumindest. Aber auch Frauen, für die diese Hilfe zu spät kommt, soll die App helfen. Sie stellt Informationen über weibliche Genitalbeschneidung und die gefährlichen Folgen bereit und zeigt zum Beispiel den nächstliegenden Ort an, an dem Betroffene medizinische Hilfe in Anspruch nehmen können. Weiterlesen

 

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2023: Wir möchten noch einmal auf diese inspirierende Initiative hinweisen.

Baden-Würtemberg: Förderung von Beratungsstellen

Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration hat sich in seiner Sitzung am 29. März 2023 mit Aufklärungsangebote im Land gegen weibliche Genitalbeschneidung beschäftigt

Nach Angaben des Ministeriums gibt es im Land bereits einige Fachberatungsstellen, die eine psychosoziale Beratung im Themenfeld FGM/C (anbieten und zudem beispielsweise Aufklärungsarbeit für medizinische Fachberufe leisten. Darunter sind das Fraueninformationszentrum FiZ in Stuttgart, Wildwasser Stuttgart, Pro familia Stuttgart und die Beratungsstelle Yasemin in Trägerschaft der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart. In der medizinischen Beratung gebe es Angebote der Universitätsfrauenklinik Freiburg, die seit 2019 eine FGM/C-Sprechstunde anbiete, und des Universitätsklinikums Ulm.

Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Florian Wahl berichtete Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) in der Sitzung von der zu Jahresbeginn erfolgten Eröffnung der landesweiten zentralen Anlaufstelle für Frauen und Mädchen, die von FGM/C betroffen oder bedroht sind. Das Ministerium unterstütze die zentrale Anlaufstelle, die von insgesamt fünf Organisationen und Fachberatungsstellen getragen wird, in einer zweijährigen Modellphase mit rund 250.000 Euro. Laut Wahl erklärte Lucha, er strebe nach einer Evaluation eine dauerhafte Finanzierung der Anlaufstelle an.

Vertreter aller Fraktionen begrüßten nach den Worten Wahls die Einrichtung der Anlaufstelle und weitere Maßnahmen im Kampf gegen FGM/C. Dabei sei mehrfach betont worden, dass es wichtig sei, kultursensibel zu informieren. Nur so könnten die betroffenen Menschen, die häufig einen Migrationshintergrund hätten, auch erreicht werden. Wie der Ausschussvorsitzende berichtete, schlug die FDP/DVP vor, bereits in Landeserstaufnahmestellen über das Thema zu informieren. Dort könne man auch Männer erreichen und sie auf die Strafbewehrung hinweisen.

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