Löscht Facebook keine Pro-FGM-Posts?
Eine Ägypterin hat entdeckt, dass Facebook gefährliche Posts zulässt
Die Ägypterin Nadine Elsayed hat entdeckt, dass Facebook Werbungen von Kliniken nicht löscht, die weibliche Genitalbeschneidungen anbieten. „Für die meisten von uns Frauen, die in verschiedenen afrikanischen Ländern leben, ist die Bedrohung durch FGM real.“ Wie aber kann es sein, dass etwas, „das so offensichtlich falsch ist und so mühelos als Verbrechen gegen Frauen und Kinder erkennbar ist“ von den Inhaltsprüfern von Meta nicht gelöscht wird? „Als ich versuchte, Kommentare zu melden, die FGM unterstützen und illegale Kliniken fördern, die sie durchführen – was gegen zwei aufgeführte Gemeinschaftsstandards verstößt; nämlich Anstiftung zu Gewalt und Gefährdung von Kindern – stimmte Facebook dem nicht zu.“
Sie suchte weiter und fand: „Ein Beitrag nach dem anderen, in dem alle Vorzüge einer Praxis angepriesen wurden…. In den Beiträgen wurde sogar für illegale Kliniken geworben, in die Eltern ihre jungen Mädchen unfreiwillig bringen können, damit sie sich dem Eingriff durch nicht zugelassene oder zugelassene Mediziner unterziehen.“
Sie meldete ihre Recherche und erhielt eine Nachricht von Facebook, in der es hieß, dass die Seite nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstößt. „Also legte ich Einspruch gegen die Entscheidung ein, in der Hoffnung auf eine gründlichere Überprüfung der Beiträge dieser Seite. Auch dieser Einspruch wurde abgelehnt.“
Sie suchte nach ähnlichen Inhalten auf Facebook und Twitter, den beiden beliebtesten Social-Media-Plattformen in der Region, in der FGM weit verbreitet ist.
„Was ich fand, war entsetzlich. Es gab eine Flut von falschen Informationen. Es gab sogar Hashtags.“
In Afrika gibt es mehr als 250 Millionen Facebook-Nutzer, wobei einige Schätzungen sogar von 350 Millionen ausgehen. Das sind etwa 13 Prozent der gesamten Facebook-Nutzer weltweit. Es erscheint unverantwortlich, dass Facebook sich selbst oder seine Kritiker nicht über ein Thema aufklärt, das eine Gemeinschaft betrifft und bedroht, die 9 Prozent seiner Nutzer ausmacht.
Das Mindeste, was Facebook als eine der größten Social-Media-Plattformen der Welt – und folglich eine der mächtigsten und einflussreichsten Medienplattformen – tun könnte, ist, Teil der Lösung zu sein und sich bewusst darum zu bemühen, seiner künstlichen Intelligenz und seinen Prüfern beizubringen, solche gewalttätigen, gefährlichen und weithin zugänglichen Beiträge zu bekämpfen.