Aktionsgestützte
Bildungsarbeit

2003 standen wir mit dem weißen Friedensband auf der Straße und diskutierten vor allem mit Jugendlichen über ihre Sicht auf diese Welt. Sie gaben uns mit auf den Weg, dass sie sich Aktionen wünschen, mit denen sie sich für Gerechtigkeit einsetzen können. Als Journalist*innen nahmen wir diesen Auftrag an. Dabei gingen wir bei den Jugendlichen in die Lehre. Was dabei rauskam nennen wir aktionsgestützte Bildungsarbeit.

 

Seit 2003 haben wir mehr als hundert Aktionsideen mit Jugendlichen entwickelt und die meisten auch gemeinsam durchführen können. Einige dieser Aktionen blieben Momentaufnahmen und dienten dazu, das jeweilige Thema und die Situation der betroffenen Gleichaltrigen zu verstehen.

 

 


Die Situation beschreiben


Wir erzählen Jugendlichen Geschichten. Es sind die lebensnahen Beschreibungen von Gleichaltrigen in fernen Ländern, die in schwierigen Situationen stecken. Damit möchten wir ein abstraktes Thema, das ganz weit weg erscheint, ganz nah kommen lassen. Gerade bei schweren Themen gilt:
Je weiter entfernt die beschriebene Situation ist, desto leichter wird sie angenommen und verstanden. Und wir beschäftigen uns mit den schwerwiegenden Verstößen gegen Kinderrechte. Wir nutzen dabei einen großen Fundus an entwicklungspolitischen Filmen.

 

 


Empathie wecken


Diese Geschichten kommen an. Sie wecken in den Jugendlichen den Wunsch sich für diese Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Und das steigert die Lust sich zu beteiligen. Jugendlichen lernen anders – eine Chance für ein verändertes Bildungsmuster.
In dieser Phase verbinden wir die Situation der weit entfernten Kinderrechtsverstöße mit unserer Wirklichkeit in Deutschland und kleinteilig bis hin zu ihrer ganz persönlichen Situation. Ziel ist, das grundsätzliche Verstehen von globalen Zusammenhängen und den Wirkungen unserer Handlungen.

 


 


Aktiv werden


Das führt automatisch zu der Frage: Was können wir tun? Eine Aktion muss her. Das ist ein spannender Prozess insbesondere für die Jugendlichen. Um aber kreative Aktionen entwickeln zu können, brauchen sie gute Kenntnisse von Poitik und Gesellschaft und ein grundsätzliches Verstehen von globalen Zusammenhängen und den Wirkungen unserer Handlungen.


Umdenken üben


Der Umdenkprozess setzt zunächst bei den Jugendlichen ein. Dabei vermeiden wir bis auf Ausnahmen Spendenaktionen. Uns ist wichtig, dass statt dessen ein gesellschaftlicher und politischer Wandel entsteht. Wir geben den Jugendlichen immer die Möglichkeit, mit denen ihre Wünsche und Vorstellungen auszutauschen, die unmittelbar an Entscheidungen beteiligt sind.