LAND OHNE ANGST

2009
Land ohne Angst

Oben auf dem Rheinturm, in 173 Meter Höhe, tagten die Kerpener Schüler:innen, um ihr "Land ohne Angst" zu gründen und wandten sich damit gegen sexuelle Gewalt an Kindern.

Wir hatten einen Restaurantraum gemietet, was an sich schon außergewöhnlich war. Der Blick von oben auf das Land beflügelte die Jugendlichen.

Land ohne Angst

Aktiv gegen sexuelle Gewalt
Am 2. Dezmneber 2009 haben wir LAND OHNE ANGST gegründet. Wir sind aktive Jugendliche, die sich in Aktivgruppen von Aktion Weißes Friedensband engagieren.

Mit unseren Aktionen gegen Kinderprostitution und seuelle Gewalt haben wir bereits in der Vergangneheit versucht, die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass die Welt, die sie geschaffen hat, als nicht jugendfrei einzustufen ist. Wir beklagen den mangelnden Willen vieler Erwachsene, sich ernsthaft für die Belange der Kinder & Jugendlichen einzusetzen.

Wir fordern ein Land ohne Angst und werden unter diesem Tittel der Gesellschaft in Zukunft deutlich machen, dass wir dieses Land verändern müssen. Dabei setzen wir auf den Dialog.

LAND OHNE ANGST ruft alle Jugendlichen auf, sich zu beteiligen, aktivgruppen zu gründen und sich zu organisieren.

DENN: Wir wollen hinsehen, erst im eigenen Land, dann über die Grenzen hinaus!

Die Vorgeschichte

Im August 2005 konnte FRIEDENSBAND eine Klasse der Realschule Kerpen besuchen. Wir hatten eine Presseerklärung von Brot für die Welt mit: In Südafrika hatten HIV-Betroffene vor einem Krankenhaus demonstriert, um ihre ihnen zustehenden Medikamente zu erhalten. Die Politzei vertrieb sie mit Knüppeln und Tränengas. Das konnten die Jugendlichen nicht fassen.

Wir hatten im Vorfeld mit Brot für die Welt abgesprochen, dass die Jugendlichen einen Brief schreiben können an die Betroffenen und eine Antwort bekommen. Im Englischunterricht stand das nun obenan. Die Antwort aus Südafrika begeisterte die Jugendlichen: Die Betroffenen fühlen sich nicht mehr allein und werden bei der nächsten Demonstration das Schreiben der Jugendlichen hochhallten.

Nun beschäftigten sich die Jugendlichen intensiver mit Aids und stellten fest, dass für Kinder keine Medikamente existierten. Die Aidskampagne wollte genau dazu in ihrer Kampagne aufrufen.

2005 Weltaidstag - 9.600 Unterschriften

Alle waren in Kerpen einbezogen: Politik, Medien, Schulen, Polizei ... einfach alle. Aber nach zwei Stunden waren dann "nur" 9.657 Unterschriften im Kasten. Die Jugendlichen waren enttäuscht. Die Aidskampagne spornte es an und sie verdoppelten ihr Ziel von 100.000.

Die Jugendlichen waren Expert:innen und konnten in den Gesprächen mit den Erwachsenen für Safer Sex werben.

Partner: Brot für die Welt, Deutsche AIDS-Stiftung, UNICEF, Kindernothilfe, PLAN International, terre des hommes

2005 - Größte Aktion Rote Hand

Die Klasse hatte vorher am RedHandDay teilgenommen. Nach dem Papstbesuch auf dem Weltjugendtreffen begannen die Vorbereitung zur größten Rote-Hand-Aktion: Alle Schulen machten mit, die Polizei, die Feuerwehr und die Bergefirmen. Für Minister Armin Lasched war es die größte Pressekonferenz seiner Laufbahn: Über riesige Lautsprecher wurden alle Jugendlichen einbezogen und diese nahmen das Angebot reichlich an. Die Jugendlichen übten Solidarität mit den Kindern in Kriegen und lernten Pressearbeit.

Partner: amnesty, Jugendrotkreuz, Kindernothilfe, Misereor, Netzwerk Afrika Deutschland, Plan, terre des hommes, UNICEF, World Vision

2006
Sexualisierte Gewalt - ein großes NEIN

Durch Aids sensibilisiert wurde Sexualität ein wichtiges, offen besprochenes Thema. Das Thema Kinderprostitution beschäftigte die 700 Schüler:innen in Kerpen. Sie empfing morgens ein Banner über dem Schuleingang mit einem Kinderrecht und ein Flyer mit einer Geschichte, die Unicef lieferte. Nach 14 Tagen schrieben alle Schüler:innen ihr NEIN auf einen Mauerstein aus Papier. Bei einer Abschlussveranstaltung klebten am Wochenende 120 Jugendliche daraus ein riesiges NEIN und organisierten ein Bühnenprogramm mit Musik und Information.
Partner: UNICEF

2006
Fußball-WM - Kinderarbeit

Im Zuge der WM lernten die Jugendlichen, dass viele Fußbälle von Kindern hergestellt werden, auf Kosten von Gesundheit und Bildung. Wir arbeiteten eng mit den Fair-Handels-Importeure zusammen und organisierten ein Fußballnähen, Proteste an die Fußball-Hersteller. Unterstützung bekamen sie von den großen Ligavereinen, die von ihren Herstellern die Zusicherheit forderten, dass an ihren Bällen kein Blut der Kinder klebt, was besonders Adidas ärgerte.

2009
Favour soll leben

Die 15jährige war in ihrer Heimat schwerster Vergewaltigung ausgesetzt, wurde gerettet und sollte nun doch wieder abgeschoben werden. Die Kerpener Jugendlichen wurden aktiv - und wieder machten fast alle Kerpener Schulen mit und viele Schulen bundesweit.

Es wurde Geld für einen guten Rechtsanwalt gesammelt. Vor allem beschäftigten sich die Jugendlichen mit dem Thema Gewalt.

2007 + 2008
Protest auf dem Flughafen

Die Kerpener Jugendlichen durften mit selbstgemachten Flyern die Passagiere ansprechen und bitten, Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Die roben Roben gaben den Kerpener Jugendlichen tatsächlich den nötigen Schutz und die Reaktionen der Reisenden waren durchweg positiv.


2007
Flashmobs gegen Gewalt an Frauen

Die Jugendlichen waren sich einig: Gewalt an Frauen, das geht gar nicht. Die Aktionen gingen durch Modegeschäfte, Kneipen und Banken und ließen auch die Bahn nicht aus. Sie verteilten ihre Flyer und sprachen mit Kunden über sexualisierte Gewalt.

 

2008
Aktionstag gegen Gewalt

Die Kerpener Schüler:innen hatten sich jetzt mit vielen Formen der Gewalt beschäftigt und wollten nun einen Aktionstag gegen Gewalt. Der Schulleiter war einverstanden, ein polnischer Aktionskünstler führte Regie. In der Aula hingen überdimensionale Tücher, auf die die 700 Jugendlichen sich selbst und die Erwachsenen untersuchten. Die Lösungsvorschläge erstaunten den Schulleiter und uns.

2009
Favour soll leben

Die 15jährige war in ihrer Heimat schwerster Vergewaltigung ausgesetzt, wurde gerettet und sollte nun doch wieder abgeschoben werden. Die Kerpener Jugendlichen wurden aktiv - und wieder machten fast alle Kerpener Schulen mit und viele Schulen bundesweit.

Es wurde Geld für einen guten Rechtsanwalt gesammelt. Vor allem beschäftigten sich die Jugendlichen mit dem Thema Gewalt.


2009
Empfang bei Bundespräsident Köhler

Bundespräsident Horst Köhler hatte die Aktion Rote Hand sehr beeindruckt. Zusammen mit Wolfgang Niedecken durften wir mit 30 Jugendlichen einen Empfang gestalten - die Kerpener natürlich mit dabei. Diese Ehrung waf für die Aktion Rote Hand und alle Aktiven ein sehr wichtiger Moment.