Aktionen - Seite 8

Fachtagung Bonn / Bundespressekonferenz 2006

2006 – Zum ersten Mal haben wir in Deutschland mit einer zentralen Veranstaltung auf den Internationalen Tag gegen Mädchenbeschneidung am aufmerksam gemacht. Alle großen Organisationen, die zu diesem Thema arbeiten, beteiligten sich daran.  
02/2006
Details anzeigen

2006 –

Zum ersten Mal haben wir in Deutschland mit einer zentralen Veranstaltung auf den Internationalen Tag gegen Mädchenbeschneidung am aufmerksam gemacht. Alle großen Organisationen, die zu diesem Thema arbeiten, beteiligten sich daran.

 

Details schließen

Peter Maffay

Peter Maffay startete 2006 sein Projekt „Begegnungen – eine Allianz für Kinder“. Mit der CD, dem Making-of-Film und dem Buch unternahm er eine Weltreise. Künstler*innen und Pat*innen aus 14 Ländern stellten dabei jeweils ein Projekt vor. Eines der Länder ist Eritrea, vertreten durch unsere Schirmfrau Senait Mehari. Sie brachte uns als ihr Projekt ein. Auf […]
02/2006
Details anzeigen

Peter Maffay startete 2006 sein Projekt „Begegnungen – eine Allianz für Kinder“. Mit der CD, dem Making-of-Film und dem Buch unternahm er eine Weltreise. Künstler*innen und Pat*innen aus 14 Ländern stellten dabei jeweils ein Projekt vor. Eines der Länder ist Eritrea, vertreten durch unsere Schirmfrau Senait Mehari. Sie brachte uns als ihr Projekt ein. Auf der CD singt sie gleich zwei Songs mit Peter Maffay. Anfang Oktober waren die beteiligten Künstler*innen, Paten und Projekte nach Berlin eingeladen – eine spannende Begegnung mit aktiven Menschen aus aller Welt. Danke für diese Unterstützung Peter Maffay!

Unsere Patin bei diesem Projekt war Sabine Christiansen:“Es ist beeindruckend, was Jugendliche bewegen können, wenn sie eine Plattform bekommen. Sie werden aktiv und setzen sich für Kinderrechte ein. Das Gefühl, die Welt zu verbessern, hilft ihnen dabei, sich in ihr zurecht zu finden. Mit Impulsen und Aktionen zeigt Aktion Weißes Friedensband, dass Solidarität Spaß macht!“ Danke für die Unterstützung Frau Christiansen!

Peter Maffay und Senait Mehari unterstützten unsere Petition „Keine Waffen für Kinder“ bekommt eine starke Unterstützung. In eiiner gemeinsamen Presseerklärung wenden sich Peter Maffay und Senait Mehari an Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Bitte, die Petition ernst zu nehmen. Dadurch wurde es eine sehr erfolgreiche Aktion.

Am 17.3.2007 wurde Günter Haverkamp von Peter Maffay eingeladen, an der Verleihung des Steiger Awards für Präsident Hamad Karzai in Essen teilzunehmen. Mit dabei der afghanische Sänger Farhad Darya der uns bei unserer Aktion LICHT SCHENKEN unterstützte.

 

Details schließen

2006 – Zwei Wochen Thema sexuelle Gewalt

Der Wunsch kam von den Schüler*innen: Sie wollten mehr wissen über sexuelle Gewalt. Das fanden wir interessant und entwickelten eine große vielschichtige Aktion für 10 Schultage. Die 700 Schüler*innen der Realschule Kerpen behandelten das Thema intensiv im Unterricht. Aber schon am Morgens wurden sie mit einem großen Transparent empfangen, auf dem ein Kinderrecht stand, dass […]
01/2006
Details anzeigen

Der Wunsch kam von den Schüler*innen: Sie wollten mehr wissen über sexuelle Gewalt. Das fanden wir interessant und entwickelten eine große vielschichtige Aktion für 10 Schultage. Die 700 Schüler*innen der Realschule Kerpen behandelten das Thema intensiv im Unterricht. Aber schon am Morgens wurden sie mit einem großen Transparent empfangen, auf dem ein Kinderrecht stand, dass für diesen Tag gilt. Zu diesem Kinderrecht bekamen die Jugendlichen am Eingang einen Flyer miteiner spannende Geschichte, die deutlich machte, was die Verletzung für die Kinder bedeutet. Bei diesen Flyern jaben wir mit UNICEF zusammengearbeitet.

Aus der Beschäftigung mit dem Thema erstellten die Jugendlichen eine selbst entwickelte Ausstellung.  krönte den letzten Werktag, parallel zur NEIN-Aktion. Alle Schüler*innen schrieben ihr NEIN auf einen Mauerstein. Rückwirkend können wir heute sagen, dass das der Beginn der MAUER DES SPRECHENS war, die drei Jahre später entstand. Die Jugendlichen formten aus den 700 Mauersteinen ein riesiges NEIN für die Bühne der großen Abschlussveranstaltung, die am Samstag mit immerhin 160 Jugendlichen in der Aula stattfand.

Für die Abschlussveranstaltung verpflichteten wir einen WDR-Moderator. Zwei Realschüler hhatten einen tollen Rap geschrieben, den die Schulband vertonte. Die Aufführung bei der großen Veranstaltung stieß auf Begeisterung und wir spielten eine CD ein… die reißenden Absatz fand.

Die Schüler*innen gestalteten einen Flyer, in dem der Rap-Text abgedruckt war

 

Details schließen

AIDS – „We won’t leave you alone“

Demonstration in Südafrika und eine Kettenreaktion Am 13. Juli 2005 ging die Polizei von Queenstown/Südafrika mit äußerster Brutalität gegen eine friedliche Demonstration vor dem örtlichen Frontier Hospital vor. Sie schoss auf die unbewaffneten Demonstrant*innen, viele wurden verletzt. Die Aids-Kranken, unter ihnen werdende Mütter und Kinder, protestierten dagegen, dass ihnen die lebensnotwendigen Aids-Medikamente vorenthalten werden, obwohl […]
12/2005
Details anzeigen

Demonstration in Südafrika und eine Kettenreaktion

Am 13. Juli 2005 ging die Polizei von Queenstown/Südafrika mit äußerster Brutalität gegen eine friedliche Demonstration vor dem örtlichen Frontier Hospital vor. Sie schoss auf die unbewaffneten Demonstrant*innen, viele wurden verletzt. Die Aids-Kranken, unter ihnen werdende Mütter und Kinder, protestierten dagegen, dass ihnen die lebensnotwendigen Aids-Medikamente vorenthalten werden, obwohl dies der nationale Behandlungsplan vorsieht. Meldung

Foto von einer Demonstration in Queenstown am 16.11.2005

Wir nahmen sofort Kontakt mit Brot für die Welt auf, weil wir uns gerade auf einen Workshop in einer Realschule in Kerpen vorbereiteten und erhielten Hintergrundinformationen, die uns wichtig waren. So erfuhren wir, dass auch schwangere Frauen und Kinder bei der Demonstration verletzt wurden. Wir erhielten die Zusicherung,  dass Briefe von deutschen Schüler*innen an die Organisatoren in Queenstown weitergeleitet werden.

Aktivbrief September 2009

 

Workshop „Aktiv werden“

Im Januar 2005 erhielten wir Fotos von der Realschule Kerpen, die besonders eindrücklich die Aktion Rote Hand durchgeführt hatten. Die beiden großen Tücher mit roten Händen wollten wir gern für die Veranstaltung in der Kölner Antoniterkirche haben. Bettina Bucher, die Lehrerin hinter der Kerpener Aktion, machte es möglich. Wir blieben in Kontakt. Unser Angebot, einen Workshop zum Thema „Aktiv werden“ zu halten, nahm sie auf und so stand Günter Haverkamp im August 2005 in ihrer Klasse, der 9b. Er brachte die Geschichte aus Queenstown mit, die die Schüler*innen sehr beeindruckte.
Details anzeigen

So las Günter Haverkamp in der 9. Klasse die nüchtern formulierte Presseerklärung von Brot für die Welt mit emotionsloser Nachrichtenstimme vor und ließ danach ein langes Schweigen zu. Es herrschte atemlose Stille. Wir warteten, bis die Fragen kamen und erzählten, was wir zusätzlich erfahren hatten.

Die Jugendlichen waren schockiert und konnten nicht glauben, was sie gerade gehört hatten.“Aber die wollten doch nur die Medikamente, die ihnen zustanden!“ – „Was, da waren auch schwangere Frauen bei, die Angst haben mussten, dass ihre Kinder Aids haben, wenn sie die Medikamente nicht bekommen?“ – „Wie, da sind sogar Gleichaltrige, bei denen es um Leben und Tod geht?“

Es entstand spontan unsere erste Gruppe und sie nannten sich Aktivgruppe “Menschenrechte”

Die Lehrerin Bettina Bucher

Details schließen

 

Der Brief aus Kerpen entsteht

Nun wollten die Jugendlichen aktiv werden und waren zunächst nicht begeistert “nur” einen Solidaritätsbrief zu schreiben. Sie entwickelten den Slogan „We won’t leave you alone“. Hier waren Englischkenntnisse gefordert.
Details anzeigen

Die Englischklasse hat nun eine wirkliche Bestimmung gefunden. Das Englisch sollte gut sein, entsprechend strengten sich die Jugendlichen an. Auch inhaltlich sollten die Emotionen rüberkommen und sie wollten unbedingt eine Antwort haben. Der Brief ging an Brot für die Welt und die sorgten für den Weiterversand nach Südafrika.
Details schließen

 

Die Antwort aus Südafrika

Etwa zwei Wochen später war tatsächlich die Antwort da. Die Menschen in Queenstown wollten es nicht glauben, dass da irgendwo in der Welt Kinder sich mit ihnen solidarisieren. Sie schrieben einen wunderbaren Brief an die Jugendlichen in Kerpen und bedankten sich für die Unterstützung.
Details anzeigen

Für sie sei der Brief ein Ansporn, sich umso energischer für ihre Rechte einzusetzen und weiter zu demonstrieren. Bei der nächsten Demonstration zwei Wochen später winkten sie mit dem Brief der 15jährigen aus Deutschland und skandierten:  „We are not alone!“. Sie fühlten sich bestärkt.
Details schließen

 

Die Reaktion darauf in Kerpen

Dieser Brief aus Queenstown wiederum blieb bei den Kerpener Jugendlichen nicht ohne Wirkung. So richtig hatten sie nicht daran geglaubt, dass sie eine echte Antwort aus Südafrika bekommen. Dass dort die Menschen nun mit ihrem Solidaritätsbrief auf die Straße gehen, brachte sie richtig in Fahrt. Sie wollten eine echte Aktion auf die Beine stellen.
Details anzeigen

Wir erlebten diese Jugendlichen, als ob sie aufgewacht seien. Sie gingen eigentlich nicht mehr in die Schule, sie gingen in die Aktivgruppe „Menschenrechte“. Wichtig war, dass die schulischen Leistungen nicht nachließen. Eigentlich war sogar das Gegenteil der Fall. Einige Schüler*innen, die eher lustlos ihren Schulalltag absolvierten, waren nun Feuer und Flamme.
Details schließen

 

Sorgfältige Vorbereitung

Es wurde bis tief in die Nachmittagstunden organisiert und Ablaufpläne erstellt die den reibungslosen Ablauf garantieren sollten. Die Schulen haben die organisierenden Schüler von der letzten Schulstunde befreit. Die Schulministerin von NRW, Barbara Sommer, übernahm die Schirmherrschaft. Und die Jugendlichen lernten tatsächlich sehr viel in diesem Projekt.
Details anzeigen

Die Jugendlichen riefen in einem Brief an alle Schulvertretungen in Kerpen die Jugendlichen auf, mitzumachen.

Zur inhaltlichen Vorbereitung hatte unser Partner Plan International mit uns eine Unterrichtseinheit Lektion fuers Leben 2005 erstellt.

Mit Plan International zusammen erstellten wir Lehrerbrief

Gemeinsam mit Brot für die Welt stellten wir ein Bücherpaket für die Schulen in Kerpen zusammen.

Mit der Joachim Ziefle von der Melanchthon-Akademie organisierten wir einen Radioworkshop. Das Ergebnis, eine halbstündige Sendung, wurde bei Radio Erft, dem Lokalsender, gesendet.

Mit einem Argumentationspapier bereiteten wir die Jugendlichen auf das Unterschriftensammeln und die entsprechenden Rückfragen der Erwachsenen vor.

Ein Religionslehrer des Gymnasiums brachte sein Aids-Projekt in Südafrika mit entsprechenden Informationen ein.

Logistisch war es eine Meisterleistung.

Details schließen

 

Eine gigantische Aktion beginnt

Da wir mit dem Aktionsbündnis gegen AIDS zusammenarbeiten, wussten wir, dass sie gerade eine Unterschriftenaktion besonderer Art gestartet hatte: Medikamentenschachteln, auf denen die Forderungen an die Pharmaindustrie standen: Ausreichend und preiswerte Medikamente. Das war der nächste Punkt, der die Kerpener Jugendlichen anspornte, nämlich die Forderung, dass endlich Medikamente für Kinder und Jugendliche hergestellt werden muss. Sie konnten es nicht fassen, dass es keine adäquate Medikamente für Kinder und Jugendliche gab.
Details anzeigen

Wir haben die Organisator*innen des Aktionsbündnisses gegen AIDS gefragt, ob wir 10.000 Medikamentenschachteln haben können. Das wollten sie zunächst gar nicht glauben und es war nicht leicht, sie davon zu überzeugen, dass wir tatsächlich vorhaben, in einer 63.000-Einwohnerstadt 10.000 Unterschriften sammeln.

Gemeinsam mit den Jugendlichen hatten wir nämlich den kühnen Plan entwickelt, innerhalb von zwei Stunden 10.000 Unterschriften zu sammeln – und das in einer Stadt, die 63.000 Einwohner hat.

 

Details schließen

 

 

Die Medien spielten mit

Uns als Journalist*innen war natürlich wichtig, die Medien mit ins Boot zu holen. Das war aber wirklich nicht schwer, weil auch viele Kolleg*innen sehr gespannt waren, wie die Aktion verlaufen würde. Alle hielten unser Vorhaben für sehr gewagt.
Details anzeigen

Mit vier Presseerklärungen wandten wir uns an die Medien:

Presseerklärung vom 29.08.2005
Presseerklärung vom 17.11.2005
Presseerklärung vom 24.11.2005
Presseerklärung vom 28.11.2005

Die Reaktion der Medien war außergewöhnlich: So sendete Radio Erft am Weltaidstag stündlich die Bitte an die Bevölkerung, die Jugendlichen zu unterstützen: „Wenn Sie in einem Hochhaus wohnen und es klingelt bei Ihnen zwischen 15 und 17 Uhr, gehen Sie nach unten und geben Sie den Jugendlichen Ihre Unterschrift!“

Zusammen mit Brot für die Welt formulierten wir einen Aufruf.

Die Reaktion der Medien war außergewöhnlich: So sendete Radio Erft am Aktionstag stündlich die Bitte an die Bevölkerung, die Jugendlichen zu unterstützen: „Wenn Sie in einem Hochhaus wohnen und es klingelt bei Ihnen zwischen 15 und 17 Uhr, gehen Sie nach unten und geben Sie den Jugendlichen Ihre Unterschrift!“

Details schließen

 

Viel Unterstützung

Ein breites Bündnis entstand rund um die Aktion.
Details anzeigen

FRIEDENSBAND nutzte die Chance, ein kleines Bündnis rund um die Jugendaktion zu gestalten. Da alle Organisationen sehr interessiert waren, diese großartige Aktion zu begleiten, auch um daraus für die eigene Arbeit zu lernen, waren Brot für die Welt, UNICEF, Kindernothilfe, terre des hommes und natürlich dem Aktionsbündnis gegen Aids selbst dabei.

          

Details schließen

 

Der Weltaidstag –  es ist kalt

Es war kalt an diesem 1. Dezember 2005 und als die rund 1200 SchülerInnen zu den sieben Standorten kamen und die Vorbereitung dauerte quälend lang. Bis jeder sein kleines Aktionsbündel griffbereit vor sich liegen hatte und endlich die Trillerpfeife um 15 Uhr den Start ankündigte, war viel Geduld und innere Wärme gefragt.
Details anzeigen

Dann stürmten die Jugendlichen los. Sie hatten sich untereinander Bezirke, Häuser, Straßen und Geschäfte aufgeteilt. Alle Bürger*innen, die ihre Unterschrift geleistet hatten, bekamen einen roten Punkt, damit sie nicht mehrfach angesprochen wurden.

Es gab starke Reaktionen auf die Mahnung der Jugendlichen bei jeder Unterschrift, ganz bestimmt beim Sex immer Kondome zu benutzen. Alle hatten auch genug dabei, sie weiterzugeben.

 

Sieben Ortsteile – sieben Stände

Kerpen besteht aus 12 Ortsteilen, teilweise eingemeindete Orte, die weit auseinanderliegen. Aber die Jugendlichen zeigten große Organisationsfreude. Es wurden sieben Stände in verschiedenen Ortsteilen geplant und durchgeführt. Punkt 15 Uhr war Start, Punkt 17 Uhr Ende der Aktion.

An sieben Standorten konnten die BewohnerInnen „wählen“ gehen. Es gab lange Schlangen von Menschen, die bewusst sich auf den Weg gemacht hatten, die Jugendlichen zu unterstützen.

Von allen Organisationen kamen VertreterInnen aus Osnabrück, Freiburg, Köln und Frankfurt, um die Aktion zu beobachten. Was sie sahen, beeindruckte sie und alle PolitikerInnen und JournalistInnen sehr. Es veränderte das Bild von den Jugendlichen.

 

Die Unterstützung der Bevölkerung

Tatsächlich kamen um 15 Uhr die Menschen aus den Häusern den Jugendlichen entgegen. Die Autofahrer blieben geduldig stehen, bis auch sie unterschrieben haben. In den Geschäften kamen die Kund*innen zum Unterschreiben zusammen. Am Bahnhof kamen von Durchreisenden schnell während des Aufenthaltes ein paar Unterschriften dazu.

An sieben Standorten konnten die Bewohner*innen „wählen“ gehen. Es gab lange Schlangen von Menschen, die bewusst sich auf den Weg gemacht hatten, die Jugendlichen zu unterstützen.

Von allen Organisationen kamen Vertreter*innen aus Osnabrück, Freiburg, Köln und Frankfurt, um die Aktion zu beobachten. Was sie sahen, beeindruckte sie und alle Politiker*innen und Journalist*innen sehr. Bei ihnen veränderte das Bild von den Jugendlichen.

Dann stürmten die Jugendlichen los. Sie hatten sich untereinander Bezirke, Häuser, Straßen und Geschäfte aufgeteilt. Wer sich an der Aktion beteiligte, bekam einen roten Punkt, damit er nicht mehrfach angesprochen wurde. Alle wurden von den Jugendlichen ermahnt, ganz bestimmt beim Sex immer Kondome zu benutzen. Jeder hatte auch genug dabei, sie weiterzugeben.

Tatsächlich kamen um 15 Uhr die Menschen aus den Häusern den Jugendlichen entgegen. Die Autofahrer blieben geduldig stehen, bis auch sie unterschrieben haben. In den Geschäften kamen die KundInnen zum Unterschreiben zusammen. Am Bahnhof kamen von Durchreisenden schnell während des Aufenthaltes ein paar Unterschriften dazu.

 

 

Details schließen

 

Das Ergebnis: 9.157 Unterschriften

Der größte Teil der Jugendlichen ging mit dem Schlusspfiff um 17 Uhr nach Hause, um sich aufzuwärmen. Aber etwa 50 Jugendliche wollten zählen helfen und waren neugierig auf das Ergebnis. Das machte sie dann stolz und traurig: Sie hatten statt der 10.000 Unterschriften „nur“ 9.157 gesammelt.
Details anzeigen

Wir hatten Mühe, ihnen deutlich zu machen, dass sie unendlich viel erreicht haben. So viele Menschen haben sie angesprochen und vielleicht auch überzeugt. So viele Unterschriften gesammelt.

Was sie nicht ahnen konnten: Die 16 Organisationen im Aktionsbündnis gegen Aids hatten geplant, mit der Aktion des Jahres 2005 insgesamt 100.000 Unterschriften zu sammeln. Nun hatten die Kerpener Jugendlichen innerhalb von 2 Stunden ein Zehntel davon geliefert. Der interne Aufruf mit dem Beispiel dieser Jugendlichen brachte ein schönes Ergebnis: Gesammelt wurden insgesamt 250.000 Unterschriften!

Details schließen

 

Fest der Solidarität

Um den Jugendlichen deutlich zu machen, dass sie etwas besonderes geleistet haben, organisierten wir im Anschluss an die Aktion ein Fest der Solidarität in der Sindorfer Kirche. Aus Berlin kam Senait Mehari um dem Fest eine besondere Note zu geben. Sie brachte Inussa Dawuda aus Hamburg mit, einen tollen Saxofonisten und Sänger.
Details anzeigen

Erst später erfuhren wir, dass Senait im Krankenhaus gelegen hatte und sich extra früher entlassen ließ, weil sie unbedingt zu den Kerpener Schüler*innen wollte. Danke Senait!

Für die von der Aktion und der Kälte ziemlich mitgenommenen Jugendlichen war das Konzert und die Feierlichkeit die Krönung des Tages.

Details schließen

 

Fahne der Solidarität

Um die Leistung der Jugendlichen, die in diesem Jahr bereits mehrmals zeigten, wie stark ihre Solidarität mit anderen Menschen ist, zu würdigen, ließ FRIEDENSBAND von Eva Zimmermann eine „Fahne der Solidarität“ kreieren.
Details anzeigen

Wir übergaben sie dem Direktor der Realschule, Herrn Wurthmann, bei der Veranstaltung gegen sexuelle Gewalt im Januar 2006 in seiner Schule

       

Details schließen

 

 

18.05.2006 – Übergabe der Unterschriften – Große Dom-Aktion

Die fast 10.000 Pillenschachteln, die bei der großen Aktion zum Weltaidstag unterschrieben wurden, sollten in einer besonderen Form dem Aktionsbündnis gegen Aids übergeben werden: Gemeinsam mit dem Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln entstand die Idee einer großen Aktion vor dem Kölner Dom. Auch hier fand wieder zusammen mit den Jugendlichen eine intensive Planung statt. Wie können wir es schaffen, innerhalb von zwei Stunden alle Pillenschachteln aufzufalten, etwa 70 Schachteln so zu verkleben, dass aus ihnen Bausteine für drei große Türme gebaut werden können?
Details anzeigen

An diesem Donnerstag kamen 50 Schüler*innen nach Schulschluss nach Köln. Vom Diözesanrat erhielten wir zwei lange Tischreihen. Wir kauften 12 Packkleberoller und die Jugendlichen schafften es. Es war so etwas wie eine „Fabrik“ entstanden, in dem wie an einem Fließband konzentriert gearbeitet wurde, wobei das Lachen nicht vergessen wurde. Die Bürgermeisterinnen von Kerpen ließen sich nicht nehmen, mit den Jugendlichen auf dem Boden zu sitzen und die Schachteln zu falten.

Das zog ebenso viele Neugierige an wie die drei großen Türme, die auch in den Medien stark wahrgenommen wurden.

Details schließen

 

 

Unser Fazit

Für die Jugendlichen war es eine ganz besondere Aktion. Das merkten wir noch Jahre danach, weil viele Schüler*innen vom Hörensagen davon erfahren haben. Für uns war es ein Kraftakt. Für die beteiligten Organisationen war es ein Erkenntnisgewinn. Die Aidskampagne erhielt kräftigen Auftrieb
Details anzeigen

Auf diese Aktion bauten sich die vielen weitere Aktionen an dieser Schule auf. Denn wir wurden in der S-Bahn von Jugendlichen angesprochen, die unbedingt „etwas mit sexueller Gewalt“ machen wollten. Dem Wunsch sind wir natürlich gern nachgekommen und organisierten im Januar zwei Wochen zu diesem Thema.

Wir waren ziemlich fertig hinterher. Wir hatten keine finanzielle Unterstützung gefunden, hatten mit 5 Mitarbeiter*innen mehrere Wochen nichts anderes tun können, als diese Aktion zum Erfolg zu verhelfen. Wir haben aber viel Anerkennung dafür gefunden, dass eine so junge und kleine Organisation eine so mutige Aktion anpacken und erfolgreich durchführen konnte.

Gerade von den beteiligten Organisationen erhielten wir viel Zustimmung für unsere Form, Jugendliche zu begeistern und ihre Energie entsprechend zu lenken.

Und die Aidskampagne: Sie waren am Ende der Aktion begeistert, weil die Tatsache, dass Jugendliche aus Kerpen innerhalb von 2 Stunden fast 10.000 Unterschriften sammeln konnten, die anderen Städte blass aussehen ließen: Sie mussten sich anstrengen und waren den Jugendlichen für den Impuls dankbar.

Am Ende dann aber noch ein Dank an Bettina Bucher. Wir hatten noch nie eine so engagierte Lehrerin getroffen, die so für ihre Kinder brannte. Ohne sie hätte alles nicht klappen können. Sie war immer optimistisch und wir haben oft bis tief in die Nacht telefoniert und gearbeitet. Danke Bettina, das hat Spaß gemacht.

Details schließen

 

 

Details schließen

Solidarität mit Susanne Osthoff

25.11.2005 Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am 9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde. Gleichzeitig sorgten wir mit der Bundespressekonferenz am […]
11/2005
Details anzeigen

25.11.2005 Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am 9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde.

Gleichzeitig sorgten wir mit der Bundespressekonferenz am 14.12. in Berlin für eine breite Medienöffentlichkeit. Im Mittelpunkt des Interesses stand Anja Osthoff, die Schwester der Entführten.
Wir haben viel Unterstützung bei unserer Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff erhalten. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen bedanken. Mehr als 20.000 Menschen haben den Appell innerhalb weniger Tage unterzeichnet. Auch Marius Müller-Westernhagen, Boris Becker, Robert Atzorn, Anke Engelke und viele andere Prominente haben unseren Aufruf unterstützt.

Beeindruckend waren auch die Mahnwachen in ganz Deutschland. In Berlin hatte die Türkische Gemeinde für den 14.12. am Brandenburger Tor eingeladen. Es sprachen Anja Osthoff, Vertreter der türkischen Gemeinde und Katrin Göring-Eckardt, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Aber auch die kleinen Kundgebungen waren beeindruckend, wie in Sindorf, organisiert von der Aktivgruppe FAIR FRIENDS. Bei aller Anteilnahme am Schicksal von Susanne Osthoff wurde immer wieder in den Gesprächen an die anderen Geiseln gedacht, die wir nicht kennen. Alle waren sich einig, dass die Solidarität mit Susanne Osthoff auch ein Zeichen ist an diejenigen, die im Irak die Konflikte schüren: Wir wollen, dass Konflikte friedlich gelöst werden!

Besonders hat uns die Begeisterung der Jugendlichen berührt. Wo die Erwachsenen noch nachfragten, ob Susanne Osthoff sich selbst gefährdet habe oder ob sie eine gute Mutter ist, übten sie ohne Nachfragen Solidarität. Sie können noch mit der Unbeirrbarkeit der Jugend ihr Herz für jemanden öffnen und sind damit Vorbild für die Erwachsenen. Als Erwachsene lästerten: „Für die Schlampe setzt ihr euch ein?“ Antworteten sie „Solidarität ist nicht teilbar!“ – und setzten ihre Sammlung unbeirrt fort. So mancher Erwachsene kam da ins Grübeln!

Auf vielen Schulhöfen in Deutschland sah es ähnlich aus: Tische mit Unterschriftenlisten wurden aufgebaut und mit großer Selbstverständlichkeit wurde unterschrieben. Die Kerpener Schülerinnen und Schüler sammelten mehr als 1.700 Unterschriften!

Schulen, Firmen und Familien im ganzen Bundesgebiet sandten noch Tage nach Susanne Osthoffs Freilassung Unterschriftenlisten mit bewegenden, sehr persönlichen Kommentaren.
Es war das schönste Weihnachtsgeschenk zum 4. Advent, das wir uns vorstellen konnten: Am 18. Dezember erreichte uns die Nachricht, dass Susanne Osthoff frei ist.

Details schließen

Filmseminar „Kindersoldaten“

In der Realschule der Stadt Kerpen organisierten wir mit Bettina Bucher, Religions- und SV-Lehrerin, ein Filmseminar auf Wunsch der Schüler*innen, die sich bei der großen Aktion Rote Hand auf dem Marienfeld so stark eingesetzt hatten. Sie wollten mehr erfahren.   Zunächst gab Günter Haverkamp ein Feedback zur Aktion auf dem Marienfeld und zeigte einen Aktions-Film. […]
11/2005
Details anzeigen

In der Realschule der Stadt Kerpen organisierten wir mit Bettina Bucher, Religions- und SV-Lehrerin, ein Filmseminar auf Wunsch der Schüler*innen, die sich bei der großen Aktion Rote Hand auf dem Marienfeld so stark eingesetzt hatten. Sie wollten mehr erfahren.

 

Zunächst gab Günter Haverkamp ein Feedback zur Aktion auf dem Marienfeld und zeigte einen Aktions-Film.

Eine Schülerin las aus dem Buch „Feuerherz“. Im HIntergrund Foto von Michael, einem ehemaligen Kindersoldaten in Uganda (Michael Bause)

Wir zeigten dann weitere Bilder von ehemaligen Kindersoldaten in Sierra Leone. Die Jugendlichen erstellten dann eine Collage aus Bildern, die ehemalige Kindersoldaten in Sierra Leone gemalt haben.

Es folgten Szenen und Gespräch Film „Ich habe getötet“ mit Marianne Müller-Antoine, Menschenrechtsexpertin bei UNICEF – danach Fragen beantworten – Diskussionsfaden aufnehmen – gemeinsam mit Günter Haverkamp

Zum Schluss: Wie geht es weiter? – Aktiv-werden für Menschenrechte!

Action-Painting

 

Details schließen

2005 Aktion Rote Hand auf dem Papsthügel

Die Bilder von dieser großen Aktion gingen um die Welt und stärkten die Aktion Rote Hand und den Kampf für die Kinder in Kriegen. Das Bündnis Kindersoldaten unterstützte uns bei der Aktion.
09/2005
Details anzeigen

Mehr als 1.100 Jugendliche bedruckten mit ihren roten Händen 100 Meter Papier und legten symbolisch drei Kreuze auf den Papsthügel. Die Aktivgruppe „Menschenrechte“ der Realschule Kerpen organisierte damit ihre erste große Aktion. Alle Kerpener Schulen beteiligten sich. Wir unterstützten sie mit Kampagnen- und Pressearbeit.

— Beginn Bericht von der Aktion Rote Hand —

30.9.2005 Das Tuch animierte die Lehrerin der Realschule Kerpen, Bettina Bucher und FRIEDENSBAND, die Aktion Rote Hand als Transparentaktion fortzuführen. Die gerade gegründete Aktivgruppe Menschenrechte wollte diese neue Aktionsform gleich ausprobieren – auf dem Marienfeld, unmittelbar nach dem Weltjugendtag. Das Weltjugendtags-Büro war begeistert und sagte jede Unterstützung  zu – machte aber auch klar dass das Gelände bald völlig zurückgebildet sein wird und dann wäre die Aktion nicht mehr möglich. Also blieb nur der letzte Tag vor den Herbstferien. FRIEDENSBAND lud die Partnerprganisationen der Aktion Rote Hand ein und konnte Minister Armin Lachet, Ministerium für Generation, Familie, Frauen und Integration, gewinnen. Die Pressekonferenz auf dem Marienfeld mit Minister Laschet, einem Beigeordneten von Kerpen, einem Experten von terre des hommes und zwei Schülern wurde mit Lautsprechern über das ganze Marienfeld übertragen. So konnten alle Jugendlichen daran teilnehmen und entsprechend Zustimmung oder Kommentare äußern. Minister Laschet war von dieser Aktion sehr angetan. Das Luftfoto ging um die Welt und wurde ein Sinnbild für die Aktion Rote Hand.

 

Die Euphorie war in Kerpen bei Schülern, die meist selbst in den Weltjugendtag eingebunden waren oder ihn miterlebt haben, noch zu spüren. Der Schulleiter, Herr Wurthmann, erweiterte es auf andere Schulen und schrieb zwei Briefe. Den Kollegen wurde Unterrichtsmaterial angeboten zum Thema Kindersoldaten angeboten. Von Seiten der Schule wurde ein großer organisatorischer Aufwand bewältigt: Polizei und Stadtverwaltung wurden eingeschaltet, Sanitäter angefragt. Die Feuerwehr stellte einen Leiterwagen, um ein Luftfoto zu ermöglichen. Im ständigen Kontakt mit dem Weltjugendtag-Büro wurden Grundfragen wie Toiletten, Wasser, Zufahrt geklärt. Der Schulleiter organisierte Pressearbeit und der Schulbustransfer zum Gelände. Mit einem Anmeldeblatt an alle Lehrer wurden Begleitung und Anzahl der teilnehmenden Schüler festgestellt. Die Eltern wurden in einem Brief um Erlaubnis für das Fahrradfahren gebeten. Ein schulinterner Stundenplan für Restschüler wurde erstellt.

Die Schülerinnen und Schüler brachten in den nächsten Wochen sehr viel Initiative auf, die weit über die Schulzeit hinausging. erstellten Organisationspläne, bereiteten Wegweiser und Plakate vor. Sie schrieben an die SVen der anderen Schulen und lieferten Material,  gestalteten Handzettel. Schließlich haben tatsächlich fünf Schulen mit mehr als 1100 Schülerinnen und Schülern teilgenommen – die erste gemeinsame Schulaktion in Kerpen überhaupt. Es war eine große organisatorische Leistung der Jugendlichen. Aber noch wichtiger: Die Aktion hinterließ bei den Jugendlichen ein Wissen um ihre Kraft, die auch im Unterricht ihren Niederschlag fand.

Rückmeldungen

Um die Aktion auf dem Marienfeld zu vertiefen, haben wir uns mit einem Rückmeldebogen an die Jugendlichen der Realschule gewandt. Mehr als hundert Teilnehmer der Aktion gaben uns – zum großen Teil sehr aufschlussreiche – Rückmeldungen. Davon zwei Stimmen:

„Ich war sehr beeindruckt, dass sich so viele Schüler für die Red Hand Day-Aktion gemeldet haben. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Als ich und meine drei Freunde diesen Berg voller Menschen gesehen haben, hatte ich das Gefühl, als ob ich zu einer riesengroßen Familie gehöre – ein tolles Gefühl.“

„Mein Eindruck war, es haben das erste Mal alle an einem Strang gezogen. Alle waren sich einig, dass es keine Kindersoldaten geben soll und Kinder Kinder sein sollten. Vielleicht können wir Kinder den Erwachsenen helfen, damit sie sehen, dass Kinder nicht zum Kriegführen da sind.“

Für eine dauerhafte Erinnerung sorgten wir mit einer CD, auf der Bilder, Videos, Zeitungsausschnitte und Radiobeiträge festgehalten wurden.

Filmseminar

Das Thema wurde einige Tage später noch einmal vertieft. An einem späten Nachmittag veranstalteten wir eine Lesung und ein Filmseminar. Die Bildungsexpertin von UNICEF und eine Menschrechtsexpertin gaben den mehr als 30 Jugendlichen, die in ihrer Freizeit noch einmal in die Schule gekommen waren, einen tiefen Einblick in die Situation der Kindersoldaten. Mit Action painting konnten die Jugendlichen anschließend ihre Emotionen ableiten.

— Ende Bericht von der Aktion Rote Hand —

Details schließen

Faires Wahlcafé zur Bundestagswahl

Weil die Aktion zur Landtagswahl so gut angenommen wurde, haben wir sofort den bundesweiten Aufruf gestartet. Viele Organisationen und Schulen unterstützten die Aktion, die Jugendlichen eine Stimme gab.
09/2005
Details anzeigen

Wieder haben wir Schulen aufgefordert, neben Wahllokalen in ihrer Schule mit den Schülerinnen und Schülern Wahlcafés einzurichten, in denen sie die Wählerinnen und Wähler mit einer Tasse fair gehandelten Kaffee – oder Tee und Kakao – empfangen. Teilweise haben die Kinder und Jugendlichen selbstgebackenen Kuchen und Gebäck angeboten oder aber, wie in Essen, begeistert eine Demonstration „Geht wählen!“ initiiert.

Immer wurde uns von den Lehrerinnen und Lehrern bestätigt, dass die Jugendlichen nach der Aktion eine andere Sichtweise für den Wert des Wahlrechtes hatten als vorher.

Als wichtigen Impuls für den Politikunterricht haben wir Informationen zum Thema „Wo Wählen gefährlich ist!“ zusammengestellt.

Unterstützt von gepa, TransFair, El Puente, DGB Bildungswerk, Plan International, Weltladendachverband.

Wir fanden, dass etwas getan werden musste: Immer weniger Erwachsene gehen zur Wahl und die Jugendlichen können nur zusehen! Plakat Bundestagswahl 2005

Uns begeisterte vor allen Dingen die Umsetzung der Idee durch die Gesamtschule Essen-Borbeck. Mehressen3 (3)

Eine Klasse hatte unter ihrem Politiklehrer nicht nur intensiv für ihr Wahlcafé geworben, eigene Plakate und Flyer hergestellt und verteilt. Sie hatten auch am Wahlsonntag mit einer Demonstration für das Wählen große Aufmerksamkeit bekommen: Mit dem Gesang: „Wir wollen euch wählen sehen!“ liefen sie durch den Wahlbezirk und konnten sich über einen großartigen Besuch ihres Wahlcafés freuen. Video der Demonstration

 

Details schließen

Faires Wahlcafé Landtagswahl NRW 2005

Kinder und Jugendliche dürfen nicht wählen. Wir animierten Schulen, neben den Wahllokalen Wahlcafés der Jugendlichen einzurichten und ihnen das Gespräch mit den Wähler:innen zu ermöglichen.
05/2005
Details anzeigen

… Die Wahlbeteiligung insgesamt erreichte bei der Landtagswahl 2000 in NRW mit 57 Prozent nach 1995 (64 Prozent) den niedrigsten Stand in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Von den 18 bis 30-jährigen Wahlberechtigten gaben nur 40 Prozent ihre Stimme ab; auch die 30 bis 40-jährigen entschieden sich mit 47 Prozent mehrheitlich gegen die Wahl. …  (aus Pressemitteilung (113 / 00) Düsseldorf, vom 25. Juli 2000 Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik)

 

Gemeinsam mit gepa, Plan International, EED und UNICEF forderten wir die Schülerinnen und Schüler auf, in ihrer Schule neben den Wahllokalen ein Faires Wahlcafé einzurichten: Erwachsene, die zur Wahl gingen, wurden mit einer Tasse fair gehandelten Kaffee belohnt. In Essen demonstrierten Schülerinnen und Schüler für das Wählen. Sie hatten zuvor eigene Flyer in die Briefkästen ihres Bezirks gesteckt.

 

Finanziell unterstützt von der Bezirksvertretung 3

 

Aufruf Aktion Faires Wahlcafé

 

Bericht der Kopernikusschule Lippstadt

Unsere Wahlcafe-Aktion in der Kopernikusschule ist auf sehr großen Anklang gestoßen. Das „Rohmaterial“ für die Waffeln war nach kurzer Zeit verbraucht, so dass die privaten Vorräte der Teilnehmer an Eiern und Mehl geplündert werden mussten. Zeitweise standen acht Schülerinnen hinter dem Ausschank, im Hintergrund unterstützt von der SV-Verbindungslehrerin Frau Thiemeyer. Die doch eher distanzierte und sachlich-trockene Atmosphäre eines schulischen Wahllokals in einer sonntäglichen Schule wurde durch Kaffee- und Waffelduft angenehm aufgelockert – so die einhellige Meinung der Wahlvorstände und Wahlhelfer , die an unserer Schule ihren Dienst taten. Die lokalpresse hat bereits am heutigen Tag in ihrem Rückblick auf den Wahlsonntag mit einem Foto auf die Aktion aufmerksam gemacht. Die Wahlbeteiligung konnte nach ersten Erkenntnissen wohl nicht gesteigert werden.

Anmerkung am Rande: viele Wähler hatten tatsächlich die Vorankündigung wahrgenommen und bestellten beim Betreten der Schule gleich mehrere Waffeln für den Hheimweg: „…macht mir schon mal 5 Waffeln für zu Hause, ich gehe eben wählen…“

Danke für die Anregung und es sieht ja wohl so aus, als könnten wir die Aktion noch in diesem Jahr wiederholen….(auf jeden Fall muss in Lippstadt im Herbst ein Bürgermeister gewählt werden!)

 

Das hatten wir ursprünglich geplant: eine Parallelwahl von Jugendlichen
Details anzeigen

Am 22. Mai 2005 findet die Landtagswahl in NRW statt. Wir möchten Jugendlichen in den Wochen vorher die Möglichkeit geben, das Wählen als einen interessanten und wichtigen Teil unserer Demokratie kennen zu lernen. Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 setzen sich im Unterricht mit Kinderrechten und Parteiprogrammen auseinander und führen eine Schulwahl durch.

Unterstützt von Schul- und Innenministerium, von der Landeszentrale für politische Bildung, von Jugendorganisationen, UNICEF, LandesschülerInnenvertretung NRW und Eine Welt Netz NRW

  • sollen Jugendliche politische Kompetenz erwerben,
  • Spaß am Wählen bekommen,
  • ihre erwachsene Umwelt zum Wählen animieren.

Von Anfang April bis zum 22. Mai werden Jugendliche in der Schule aktiv:

1.  Kinderrechte – „Wir haben nichts zu sagen!?“

Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit den bestehenden Möglichkeiten, in Prozesse einzugreifen: Welche Rechte könnten sie sich erobern?

Inhalt:Was ist möglich?                      Kinderparlamente und andere Formen der Partizipation
Und in anderen Ländern?          Kinderrechte weltweit
Und in meiner Familie?             Diskussion / Rollenspiel / Quiz
Wer macht was?                      Kinderrechtsorganisationen stellen Projekte vor
Und die Parteien?                     Was sagen sie zum Thema Kinderrechte / Partizipation?

Wir bündeln Informationen von terre des hommes, UNICEF und Welthungerhilfe für den Unterricht und bieten Referentinnen und Referenten an. Unterstützt wird die Aktion durch das Eine Welt Netz NRW und die Eine Welt PromotorInnen NRW.

 2. Wählen lernen

  • Das Thema wird im Unterricht anschaulich dargestellt, unterstützt durch Materialien und den Wahl-O-Mat, der von der Landeszentrale für politische Bildung zur Verfügung gestellt wird. Der Wahl-O-Mat bietet anhand von einfachen Thesen einen Einblick in wichtige landespolitische Fragen. Die Jugendlichen können ihre eigenen Ansichten mit den Positionen der einzelnen Parteien vergleichen und „ihre“ Partei herausfinden. (Wahl-O-Mat)
  • Aus den offiziellen Parteiprogrammen werden Aussagen der Parteien zu verschiedenen Themen für den Unterricht zusammengestellt. Schülerinnen und Schüler befragen Politikerinnen und Politiker. Kommunale Parteivertreter werden in die Schule eingeladen.

Hinzu kommen Informationen über Wahlvorgänge in anderen Ländern der Erde. Interessant sind dabei die Vergleiche mit unserer Demokratie, mit Meinungs- und Pressefreiheit.

Es gibt keine parteipolitische Richtung: Wir wollen ausschließlich dafür sorgen, dass Jugendlichen der Wahlvorgang vertraut und die Spannung, die dabei entsteht, spürbar wird.

 

3. Die „echte“ Landtagswahl

In der Woche vom 16. bis 20. Mai 2005 wählen die Schülerinnen und Schüler in der Schule in einem vollständigen Wahlvorgang die Partei, die ihrer Meinung nach am besten ihre Zukunft gestaltet. Dazu erhalten sie Wahlzettel, Wahlurnen und Wahlkabinen. Lehrer und Schüler bilden die erforderliche Struktur, die für die Durchführung der Wahl erforderlich ist: Vom Wahlleiter bis hin zu den Stimmenauszählern wird alles festgelegt. Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine Wahlbenachrichtigung, die sie zum Wählen berechtigt.

 

4. Die „Online-Wahl“

Aufgerufen wird über die Schulen und über einen Radiosender. Im Online-System loggen sich Schulleiter und Lehrer mit Email-Adresse, Nachname, Vorname, Name der Schule, Schultyp, Ort ein. Sie erhalten gemäß angegebener Anzahl der Schüler Freischaltung des Systems für festgelegte Wahlvorgänge. Die Wahl findet vom 16. bis 20. Mai statt. Auf der Webseite können Stimmzettel und Wahlunterlagen und Begleitinformationen für Lehrer bestellt oder heruntergeladen werden.

Anzahl der zu erwartenden Zugriffe: Angesprochen werden in NRW die Schüler ab Klasse 7, d.h. etwa 3.500 Schulen, d.h. etwa 1 Mio. Schüler. Wir gehen davon aus, dass maximal 100.000 teilnehmen – 10 Prozent also.

 

5. Wahltraining

  1. a) Schulen wird ein Motivationstraining Ein erstes Training für Lehrerinnen und Lehrer findet im März in der Melanchthon-Akademie in Köln statt. Wie vermitteln sie den Schülerinnen und Schülern Lust am Wählen?
  2. b) Schulen können sich an offenen Veranstaltungen beteiligen. Teilnehmende Lehrerinnen und Lehrer werden von vier Schülern begleitet: 2 überzeugten Wählern und 2 überzeugten Nichtwählern. In einer vierstündigen Veranstaltung, die nach dem Open-Space Prinzip strukturiert ist, werden Schüler und Lehrer zu Multiplikatoren.

 

6. Der Wahltag 22.5.2005 – Aktion Soundcheck

Am Wahlsonntag organisieren alle Jugendorganisationen ein Spektakel fürs Wählen – Jugendliche ziehen mit Pfeifen durch die Straßen und machen Erwachsene darauf aufmerksam, dass Wählen wichtig ist!

 

7. Der Wahltag 22.5.2005 –  Bekanntgabe des Ergebnisses

Am Wahlsonntag soll nach 18 Uhr, unmittelbar nach der Prognose, das Wahlergebnis der Schulwahl in den Wahlsendungen von ARD und ZDF bekannt gegeben werden. Schülerinnen und Schüler werden in die Studios eingeladen.

Details schließen
Details schließen

Projekt: Film in Aktion entsteht

2005 begannen wir, Filme und Aktionen zusammen zu denken. Mit dem Flyer FILM IN AKTION konnten wir Schulen erfolgreich ansprechen und vor allem in Verbindung mit dem von uns entwickelten EINE WELT FILMPREIS NRW aktuelle Filme zur Verfügung stellen. Spannend waren die Filmworkshops an denen wir die Autor:innen beteiligen konnten.
05/2005
Details anzeigen

2005 begannen wir, Filme und Aktionen zusammen zu denken. Mit dem Flyer FILM IN AKTION konnten wir Schulen erfolgreich ansprechen und vor allem in Verbindung mit dem von uns entwickelten EINE WELT FILMPREIS NRW aktuelle Filme zur Verfügung stellen. Spannend waren die Filmworkshops an denen wir die Autor:innen beteiligen konnten.

Details schließen