- LAND OHNE ANGST
- Mädchenbeschneidung
- Kindersoldat*innen
- Kinderprostitution
- Kinderarbeit
- Land ohne Angst
Land ohne Angst
Als wir mit 30 Jugendlichen 2009 auf dem Rheinturm in Düsseldorf das LAND OHNE ANGST ausriefen, hatten sie sich drei Jahre lang mit vielen Formen der Gewalt auseinandergesetzt. Sie hatten ihre Schule, die Realschule Kerpen und damit 700 Jugendliche mit allen 10 Kinderrechten konfrontiert, die bei sexualisierter Gewalt verletzt werden. Sie hatten die Themen Kindersoldaten, Kinderprostitution, Kinderarbeit und Mädchenbeschneidung gemeinsam bearbeitet. Sie waren entsetzt, als sie erfuhren, dass die Pharmaindustrie keine Medikamente für aidskranke Kinder zur Verfügung stellt und gestalteten die größte Aktion in Deutschland.
Dabei haben sie alle Themen auf sich und ihre Situation bezogen. Sie fragten sich, wie es sein kann, dass Kinder in unserer Gesellschaft in diesem ungeheurem Maße Gewalt ausgesetzt sind. Was erleben sie, wer hilft? Zusammen haben wir Mosaikstein für Mosaikstein ein Bild dieser Gesellschaft zusammengesetzt, in der die Erwachsenen, speziell die Männer, nicht gut weggekommen sind.
Sie engagierten sich für die entführte Susanne Osthoff, obwohl diese in den Medien verächtlich gemacht wurde. Und sie solidarisierten sich mit den Leipziger Entführten. Sie vermissten die Solidarität in der deutschen Bevölkerung und rüttelten viele wach.
Und immer wieder sind sie auf Angst gestoßen. Entsprechend wuchs die Sehnsucht bei den Jugendlichen nach einem Land, in dem sie geborgen und fröhlich sein dürfen.
AIDS – „We won’t leave you alone“
Demonstration in Südafrika und eine Kettenreaktion Am 13. Juli 2005 ging die Polizei von Queenstown/Südafrika mit äußerster Brutalität gegen eine friedliche Demonstration vor dem örtlichen Frontier Hospital vor. Sie schoss auf die unbewaffneten Demonstrant*innen, viele wurden verletzt. Die Aids-Kranken, unter ihnen werdende Mütter und Kinder, protestierten dagegen, dass ihnen die lebensnotwendigen Aids-Medikamente vorenthalten werden, obwohl […]
12/2005
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AIDS – „We won’t leave you alone“
Demonstration in Südafrika und eine Kettenreaktion
Am 13. Juli 2005 ging die Polizei von Queenstown/Südafrika mit äußerster Brutalität gegen eine friedliche Demonstration vor dem örtlichen Frontier Hospital vor. Sie schoss auf die unbewaffneten Demonstrant*innen, viele wurden verletzt. Die Aids-Kranken, unter ihnen werdende Mütter und Kinder, protestierten dagegen, dass ihnen die lebensnotwendigen Aids-Medikamente vorenthalten werden, obwohl dies der nationale Behandlungsplan vorsieht. Meldung
Foto von einer Demonstration in Queenstown am 16.11.2005
Wir nahmen sofort Kontakt mit Brot für die Welt auf, weil wir uns gerade auf einen Workshop in einer Realschule in Kerpen vorbereiteten und erhielten Hintergrundinformationen, die uns wichtig waren. So erfuhren wir, dass auch schwangere Frauen und Kinder bei der Demonstration verletzt wurden. Wir erhielten die Zusicherung, dass Briefe von deutschen Schüler*innen an die Organisatoren in Queenstown weitergeleitet werden.
Workshop „Aktiv werden“
Im Januar 2005 erhielten wir Fotos von der Realschule Kerpen, die besonders eindrücklich die Aktion Rote Hand durchgeführt hatten. Die beiden großen Tücher mit roten Händen wollten wir gern für die Veranstaltung in der Kölner Antoniterkirche haben. Bettina Bucher, die Lehrerin hinter der Kerpener Aktion, machte es möglich. Wir blieben in Kontakt. Unser Angebot, einen Workshop zum Thema „Aktiv werden“ zu halten, nahm sie auf und so stand Günter Haverkamp im August 2005 in ihrer Klasse, der 9b. Er brachte die Geschichte aus Queenstown mit, die die Schüler*innen sehr beeindruckte.
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Workshop „Aktiv werden“
Die Jugendlichen waren schockiert und konnten nicht glauben, was sie gerade gehört hatten.“Aber die wollten doch nur die Medikamente, die ihnen zustanden!“ – „Was, da waren auch schwangere Frauen bei, die Angst haben mussten, dass ihre Kinder Aids haben, wenn sie die Medikamente nicht bekommen?“ – „Wie, da sind sogar Gleichaltrige, bei denen es um Leben und Tod geht?“
Es entstand spontan unsere erste Gruppe und sie nannten sich Aktivgruppe “Menschenrechte”
Die Lehrerin Bettina Bucher
Der Brief aus Kerpen entsteht
Nun wollten die Jugendlichen aktiv werden und waren zunächst nicht begeistert “nur” einen Solidaritätsbrief zu schreiben. Sie entwickelten den Slogan „We won’t leave you alone“. Hier waren Englischkenntnisse gefordert.
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Der Brief aus Kerpen entsteht
Die Antwort aus Südafrika
Etwa zwei Wochen später war tatsächlich die Antwort da. Die Menschen in Queenstown wollten es nicht glauben, dass da irgendwo in der Welt Kinder sich mit ihnen solidarisieren. Sie schrieben einen wunderbaren Brief an die Jugendlichen in Kerpen und bedankten sich für die Unterstützung.
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Die Antwort aus Südafrika
Die kühne Idee entsteht
Dieser Brief aus Queenstown wiederum blieb bei den Kerpener Jugendlichen nicht ohne Wirkung. So richtig hatten sie nicht daran geglaubt, dass sie eine echte Antwort aus Südafrika bekommen. Dass dort die Menschen nun mit ihrem Solidaritätsbrief auf die Straße gehen, brachte sie richtig in Fahrt. Sie wollten eine echt große Aktion auf die Beine stellen.
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Die kühne Idee entsteht
Was zunächst als eine verrückte Idee im Raum stand, wurde mehr und mehr durch organisatorische Überlegungen unterfüttert: War es möglich, innerhalb von nur 2 Stunden 10.000 Unterschriften zu sammeln? Und das in einer Stadt, die 63.000 Einwohner hat und aus vielen, teilweise weit auseinanderliegenden Stadtteilen besteht?
Sorgfältige Vorbereitung
Es wurde bis tief in die Nachmittagstunden organisiert und Ablaufpläne erstellt die den reibungslosen Ablauf garantieren sollten. Die Schulen haben die organisierenden Schüler von der letzten Schulstunde befreit. Die Schulministerin von NRW, Barbara Sommer, übernahm die Schirmherrschaft. Und die Jugendlichen lernten tatsächlich sehr viel in diesem Projekt.
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Sorgfältige Vorbereitung
Zur inhaltlichen Vorbereitung hatte unser Partner Plan International mit uns eine Unterrichtseinheit Lektion fuers Leben 2005 erstellt. Die Kooperation mit Plan läuft bereits seit 2004. Mit Plan International zusammen erstellten wir auch einen Lehrerbrief
Gemeinsam mit Brot für die Welt stellten wir ein Bücherpaket für die Schulen in Kerpen zusammen.
Mit der Joachim Ziefle von der Melanchthon-Akademie organisierten wir einen Radioworkshop. Das Ergebnis, eine halbstündige Sendung, wurde bei Radio Erft, dem Lokalsender, gesendet.
Mit einem Argumentationspapier bereiteten wir die Jugendlichen auf das Unterschriftensammeln und die entsprechenden Rückfragen der Erwachsenen vor.
Ein Religionslehrer des Gymnasiums brachte sein Aids-Projekt in Südafrika mit entsprechenden Informationen ein. Dazu hatten die Kerpener Schüler*innen auch zu einer Sammlung für ein AidsProjekt in Kenia aufgerufen.
Logistisch war es eine Meisterleistung.
Eine gigantische Aktion beginnt
Da wir mit dem Aktionsbündnis gegen AIDS zusammenarbeiten, wussten wir, dass sie gerade eine Unterschriftenaktion besonderer Art gestartet hatte: Medikamentenschachteln, auf denen die Forderungen an die Pharmaindustrie standen: Ausreichend und preiswerte Medikamente. Das war der nächste Punkt, der die Kerpener Jugendlichen anspornte, nämlich die Forderung, dass endlich Medikamente für Kinder und Jugendliche hergestellt werden muss. Sie konnten es nicht fassen, dass es keine adäquate Medikamente für Kinder und Jugendliche gab.
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Eine gigantische Aktion beginnt
Gemeinsam mit den Jugendlichen hatten wir nämlich den kühnen Plan entwickelt, innerhalb von zwei Stunden 10.000 Unterschriften zu sammeln – und das in einer Stadt, die 63.000 Einwohner hat.
Die Medien spielten mit
Uns als Journalist*innen war natürlich wichtig, die Medien mit ins Boot zu holen. Das war aber wirklich nicht schwer, weil auch viele Kolleg*innen sehr gespannt waren, wie die Aktion verlaufen würde. Alle hielten unser Vorhaben für sehr gewagt.
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Die Medien spielten mit
Presseerklärung vom 29.08.2005
Presseerklärung vom 17.11.2005
Presseerklärung vom 24.11.2005
Presseerklärung vom 28.11.2005
Die Reaktion der Medien war außergewöhnlich: So sendete Radio Erft am Weltaidstag stündlich die Bitte an die Bevölkerung, die Jugendlichen zu unterstützen: „Wenn Sie in einem Hochhaus wohnen und es klingelt bei Ihnen zwischen 15 und 17 Uhr, gehen Sie nach unten und geben Sie den Jugendlichen Ihre Unterschrift!“
Zusammen mit Brot für die Welt formulierten wir einen Aufruf.
Die Reaktion der Medien war außergewöhnlich: So sendete Radio Erft am Aktionstag stündlich die Bitte an die Bevölkerung, die Jugendlichen zu unterstützen: „Wenn Sie in einem Hochhaus wohnen und es klingelt bei Ihnen zwischen 15 und 17 Uhr, gehen Sie nach unten und geben Sie den Jugendlichen Ihre Unterschrift!“
Viel Unterstützung
Ein breites Bündnis entstand rund um die Aktion.
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Viel Unterstützung
Der Weltaidstag – es ist kalt
Es war kalt an diesem 1. Dezember 2005 und als die rund 1200 SchülerInnen zu den sieben Standorten kamen und die Vorbereitung dauerte quälend lang. Bis jeder sein kleines Aktionsbündel griffbereit vor sich liegen hatte und endlich die Trillerpfeife um 15 Uhr den Start ankündigte, war viel Geduld und innere Wärme gefragt.
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Der Weltaidstag – es ist kalt
Es gab starke Reaktionen auf die Mahnung der Jugendlichen bei jeder Unterschrift, ganz bestimmt beim Sex immer Kondome zu benutzen. Alle hatten auch genug dabei, sie weiterzugeben.
Sieben Ortsteile – sieben Stände
Kerpen besteht aus 12 Ortsteilen, teilweise eingemeindete Orte, die weit auseinanderliegen. Aber die Jugendlichen zeigten große Organisationsfreude. Es wurden sieben Stände in verschiedenen Ortsteilen geplant und durchgeführt. Punkt 15 Uhr war Start, Punkt 17 Uhr Ende der Aktion.
An sieben Standorten konnten die BewohnerInnen „wählen“ gehen. Es gab lange Schlangen von Menschen, die bewusst sich auf den Weg gemacht hatten, die Jugendlichen zu unterstützen.
Von allen Organisationen kamen VertreterInnen aus Osnabrück, Freiburg, Köln und Frankfurt, um die Aktion zu beobachten. Was sie sahen, beeindruckte sie und alle PolitikerInnen und JournalistInnen sehr. Es veränderte das Bild von den Jugendlichen.
Die Unterstützung der Bevölkerung
Tatsächlich kamen um 15 Uhr die Menschen aus den Häusern den Jugendlichen entgegen. Die Autofahrer blieben geduldig stehen, bis auch sie unterschrieben haben. In den Geschäften kamen die Kund*innen zum Unterschreiben zusammen. Am Bahnhof kamen von Durchreisenden schnell während des Aufenthaltes ein paar Unterschriften dazu.
An sieben Standorten konnten die Bewohner*innen „wählen“ gehen. Es gab lange Schlangen von Menschen, die bewusst sich auf den Weg gemacht hatten, die Jugendlichen zu unterstützen.
Von allen Organisationen kamen Vertreter*innen aus Osnabrück, Freiburg, Köln und Frankfurt, um die Aktion zu beobachten. Was sie sahen, beeindruckte sie und alle Politiker*innen und Journalist*innen sehr. Bei ihnen veränderte das Bild von den Jugendlichen.
Dann stürmten die Jugendlichen los. Sie hatten sich untereinander Bezirke, Häuser, Straßen und Geschäfte aufgeteilt. Wer sich an der Aktion beteiligte, bekam einen roten Punkt, damit er nicht mehrfach angesprochen wurde. Alle wurden von den Jugendlichen ermahnt, ganz bestimmt beim Sex immer Kondome zu benutzen. Jeder hatte auch genug dabei, sie weiterzugeben.
Tatsächlich kamen um 15 Uhr die Menschen aus den Häusern den Jugendlichen entgegen. Die Autofahrer blieben geduldig stehen, bis auch sie unterschrieben haben. In den Geschäften kamen die KundInnen zum Unterschreiben zusammen. Am Bahnhof kamen von Durchreisenden schnell während des Aufenthaltes ein paar Unterschriften dazu.
Das Ergebnis: 9.157 Unterschriften
Der größte Teil der Jugendlichen ging mit dem Schlusspfiff um 17 Uhr nach Hause, um sich aufzuwärmen. Aber etwa 50 Jugendliche wollten zählen helfen und waren neugierig auf das Ergebnis. Das machte sie dann stolz und traurig: Sie hatten statt der 10.000 Unterschriften „nur“ 9.157 gesammelt.
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Das Ergebnis: 9.157 Unterschriften
Was sie nicht ahnen konnten: Die 16 Organisationen im Aktionsbündnis gegen Aids hatten geplant, mit der Aktion des Jahres 2005 insgesamt 100.000 Unterschriften zu sammeln. Nun hatten die Kerpener Jugendlichen innerhalb von 2 Stunden ein Zehntel davon geliefert. Der interne Aufruf mit dem Beispiel dieser Jugendlichen brachte ein schönes Ergebnis: Gesammelt wurden insgesamt 250.000 Unterschriften!
Fest der Solidarität
Um den Jugendlichen deutlich zu machen, dass sie etwas besonderes geleistet haben, organisierten wir im Anschluss an die Aktion ein Fest der Solidarität in der Sindorfer Kirche. Aus Berlin kam Senait Mehari um dem Fest eine besondere Note zu geben. Sie brachte Inussa Dawuda aus Hamburg mit, einen tollen Saxofonisten und Sänger.
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Fest der Solidarität
Für die von der Aktion und der Kälte ziemlich mitgenommenen Jugendlichen war das Konzert und die Feierlichkeit die Krönung des Tages.
Fahne der Solidarität
Um die Leistung der Jugendlichen, die in diesem Jahr bereits mehrmals zeigten, wie stark ihre Solidarität mit anderen Menschen ist, zu würdigen, ließ FRIEDENSBAND von Eva Zimmermann eine „Fahne der Solidarität“ kreieren.
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Fahne der Solidarität
18.05.2006 – Übergabe der Unterschriften – Große Dom-Aktion
Die fast 10.000 Pillenschachteln, die bei der großen Aktion zum Weltaidstag unterschrieben wurden, sollten in einer besonderen Form dem Aktionsbündnis gegen Aids übergeben werden: Gemeinsam mit dem Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln entstand die Idee einer großen Aktion vor dem Kölner Dom. Auch hier fand wieder zusammen mit den Jugendlichen eine intensive Planung statt. Wie können wir es schaffen, innerhalb von zwei Stunden alle Pillenschachteln aufzufalten, etwa 70 Schachteln so zu verkleben, dass aus ihnen Bausteine für drei große Türme gebaut werden können?
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18.05.2006 – Übergabe der Unterschriften – Große Dom-Aktion
Das zog ebenso viele Neugierige an wie die drei großen Türme, die auch in den Medien stark wahrgenommen wurden.
Unser Fazit
Für die Jugendlichen war es eine ganz besondere Aktion. Das merkten wir noch Jahre danach, weil viele Schüler*innen vom Hörensagen davon erfahren haben. Für uns war es ein Kraftakt. Für die beteiligten Organisationen war es ein Erkenntnisgewinn. Die Aidskampagne erhielt kräftigen Auftrieb
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Unser Fazit
Wir waren ziemlich fertig hinterher. Wir hatten keine finanzielle Unterstützung gefunden, hatten mit 5 Mitarbeiter*innen mehrere Wochen nichts anderes tun können, als diese Aktion zum Erfolg zu verhelfen. Wir haben aber viel Anerkennung dafür gefunden, dass eine so junge und kleine Organisation eine so mutige Aktion anpacken und erfolgreich durchführen konnte.
Gerade von den beteiligten Organisationen erhielten wir viel Zustimmung für unsere Form, Jugendliche zu begeistern und ihre Energie entsprechend zu lenken.
Und die Aidskampagne: Sie waren am Ende der Aktion begeistert, weil die Tatsache, dass Jugendliche aus Kerpen innerhalb von 2 Stunden fast 10.000 Unterschriften sammeln konnten, die anderen Städte blass aussehen ließen: Sie mussten sich anstrengen und waren den Jugendlichen für den Impuls dankbar.
Am Ende dann aber noch ein Dank an Bettina Bucher. Wir hatten noch nie eine so engagierte Lehrerin getroffen, die so für ihre Kinder brannte. Ohne sie hätte alles nicht klappen können. Sie war immer optimistisch und wir haben oft bis tief in die Nacht telefoniert und gearbeitet. Danke Bettina, das hat Spaß gemacht.
Projekte: Die Fallen…
Das Leben der Jugendlichen ist voller Fallen. Oft haben sie nicht gelernt, damit umzugehen. Sie sind oft auch die Grundlage für Gewalt und Konflikte. Wenn sie sich mit den Geschichten und Nöten von Menschen die weit entfernt von ihnen leben beschäftigen, lernen sie für ihre eigene Situation und Zukunft zu handeln. Denn es ist leicht für sie, […]
02/2016
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Projekte: Die Fallen…
Das Leben der Jugendlichen ist voller Fallen. Oft haben sie nicht gelernt, damit umzugehen. Sie sind oft auch die Grundlage für Gewalt und Konflikte. Wenn sie sich mit den Geschichten und Nöten von Menschen die weit entfernt von ihnen leben beschäftigen, lernen sie für ihre eigene Situation und Zukunft zu handeln. Denn es ist leicht für sie, sich für andere einzusetzen und zu wissen, was ihnen gut tut, bei eigenen Problemen fällt das schwer.
Armut – eine Falle?
Es gibt sie, die Falle Armut und viele Jugendliche in unseren Schulen kennen sie sehr persönlich. Meist wird viel wertvolle Energie dafür aufgewendet, sie zu verheimlichen, was die vielleicht notwendige Hilfe erschwert. Jugendliche beschäftigen sich mit der Armut weltweit – und bei uns. Wie können wir das vergleichen und was können wir daraus lernen? Die Jugendlichen recherchieren in ihrer Umgebung und erstellen einen Filmbeitrag, den sie der Politik und den Medien vorstellen. Mehr
Angst – eine Falle?
2010, 2013 und 2014 haben wir dieses Projekt mit unterschiedlichen Formen durchgeführt. Spannend dabei war, wie sehr sich die Jugendlichen nach anfänglichen Distanzierungsversuchen diesem Thema widmeten. Denn auch wenn sie so tun, als würde Angst für sie kein Begriff sein, sie sehnen sich danach, darüber sprechen zu können. Auch hier half ihnen natürlich der weite Weg von den Menschen in Flüchtlingsbooten und Hungergebieten, auf eigene Ängste zu kommen.
Zukunft – eine Falle?
In Nachrichtensendungen suchen Jugendliche nach möglichen Fallen. Wo ist die Zukunft von Menschen in Gefahr, wo sieht die Zukunft rosig aus? Die Angst vor einer falschen Entscheidung ist bei den Jugendlichen groß, andererseits wählen sie oft ohne viel nachzudenken einen riskanten Weg. Bei vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund finden wir das Gefühl der Ausweglosigkeit. Sie glauben, dass sie ohnehin keinen anerkannten Platz in der Gesellschaft finden können und fühlen sich minderwertig. Ein spannendes Projekt, an dessen Ende ein Filmbeitrag entsteht. Mehr
Klima – eine Falle?
Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist in vollem Gange und verursacht bei Jugendlichen große Ängste. Auf der einen Seite sind sie meist zu uninformiert, um sich diese Ängste bewusst zu machen – auf der anderen Seite wissen sie so viel, dass die eigene Zukunft dunkel erscheint. Sie suchen im Projekt nach praktischen Möglichkeiten diesem Trend entgegen zu wirken. Durch das Projekt werden sie an zukunftsentscheidenden Fragen beteiligt und können ihre Stimme bei PolitikerInnen einbringen. Der entstehende Filmbeitrag ist sicherlich spannend. Mehr
Zuwanderung – eine Falle
Jugendliche sind in der Diskussion um Zuwanderung hin und hergerissen. Im Projekt sollen sie ihre Position finden und für sich dabei prüfen, wie sie in 20 Jahren leben wollen. Sicher ist, dass wir in einer immer älter werdenden Gesellschaft, Arbeitskräfte aus dem Ausland brauchen. Viele Menschen haben aber Angst vor Überfremdung und davor ausgenutzt zu werden. Die Meinungsumfrage wird sicher spannend und ebenso der entstehende Filmbeitrag, der öffentlich Wirkung erzeugen soll. Mehr
Solidarität mit Susanne Osthoff
25.11.2005 Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am 9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde. Gleichzeitig sorgten wir mit der Bundespressekonferenz am […]
11/2005
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Solidarität mit Susanne Osthoff
25.11.2005 Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am 9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde.
Gleichzeitig sorgten wir mit der Bundespressekonferenz am 14.12. in Berlin für eine breite Medienöffentlichkeit. Im Mittelpunkt des Interesses stand Anja Osthoff, die Schwester der Entführten.
Wir haben viel Unterstützung bei unserer Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff erhalten. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen bedanken. Mehr als 20.000 Menschen haben den Appell innerhalb weniger Tage unterzeichnet. Auch Marius Müller-Westernhagen, Boris Becker, Robert Atzorn, Anke Engelke und viele andere Prominente haben unseren Aufruf unterstützt.
Beeindruckend waren auch die Mahnwachen in ganz Deutschland. In Berlin hatte die Türkische Gemeinde für den 14.12. am Brandenburger Tor eingeladen. Es sprachen Anja Osthoff, Vertreter der türkischen Gemeinde und Katrin Göring-Eckardt, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Aber auch die kleinen Kundgebungen waren beeindruckend, wie in Sindorf, organisiert von der Aktivgruppe FAIR FRIENDS. Bei aller Anteilnahme am Schicksal von Susanne Osthoff wurde immer wieder in den Gesprächen an die anderen Geiseln gedacht, die wir nicht kennen. Alle waren sich einig, dass die Solidarität mit Susanne Osthoff auch ein Zeichen ist an diejenigen, die im Irak die Konflikte schüren: Wir wollen, dass Konflikte friedlich gelöst werden!
Besonders hat uns die Begeisterung der Jugendlichen berührt. Wo die Erwachsenen noch nachfragten, ob Susanne Osthoff sich selbst gefährdet habe oder ob sie eine gute Mutter ist, übten sie ohne Nachfragen Solidarität. Sie können noch mit der Unbeirrbarkeit der Jugend ihr Herz für jemanden öffnen und sind damit Vorbild für die Erwachsenen. Als Erwachsene lästerten: „Für die Schlampe setzt ihr euch ein?“ Antworteten sie „Solidarität ist nicht teilbar!“ – und setzten ihre Sammlung unbeirrt fort. So mancher Erwachsene kam da ins Grübeln!
Auf vielen Schulhöfen in Deutschland sah es ähnlich aus: Tische mit Unterschriftenlisten wurden aufgebaut und mit großer Selbstverständlichkeit wurde unterschrieben. Die Kerpener Schülerinnen und Schüler sammelten mehr als 1.700 Unterschriften!
Schulen, Firmen und Familien im ganzen Bundesgebiet sandten noch Tage nach Susanne Osthoffs Freilassung Unterschriftenlisten mit bewegenden, sehr persönlichen Kommentaren.
Es war das schönste Weihnachtsgeschenk zum 4. Advent, das wir uns vorstellen konnten: Am 18. Dezember erreichte uns die Nachricht, dass Susanne Osthoff frei ist.
Solidarität mit Leipziger Entführten
Wie Susanne Osthoff wurden die beiden Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke im Irak entführt. Gemeinsam mit CARE und der Leipziger Nikolaikirche riefen wir bundesweit zur Solidarität auf. Wir stimmten uns mit dem Auswärtigen Amt ab, organisierten in Düsseldorf mit der Johanneskirche Solidaritätsveranstaltungen… Auch hier waren wieder viele Jugendliche aus mehreren Schulklassen beteiligt. Mit großem […]
05/2006
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Solidarität mit Leipziger Entführten
Wie Susanne Osthoff wurden die beiden Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke im Irak entführt. Gemeinsam mit CARE und der Leipziger Nikolaikirche riefen wir bundesweit zur Solidarität auf. Wir stimmten uns mit dem Auswärtigen Amt ab, organisierten in Düsseldorf mit der Johanneskirche Solidaritätsveranstaltungen… Auch hier waren wieder viele Jugendliche aus mehreren Schulklassen beteiligt. Mit großem Erfolg.
Solidarität mit Rudolf Blechschmidt
Mit mehreren Aktionen für Menschen in Not gaben wir Jugendlichen die Gelegenheit, sich gemeinsam für andere einzusetzen. Die Familie des in Afghanistan entführten Ingenieurs Rudolf Blechschmidt bat uns, eine Solidaritätsaktion zu starten. Gemeinsam mit CARE und Pax Christi riefen wir die deutsche Bevölkerung auf, der Familie Blechschmidt ihre Solidarität zu zeigen. Es waren vor allem […]
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Solidarität mit Rudolf Blechschmidt
Mit mehreren Aktionen für Menschen in Not gaben wir Jugendlichen die Gelegenheit, sich gemeinsam für andere einzusetzen.
Die Familie des in Afghanistan entführten Ingenieurs Rudolf Blechschmidt bat uns, eine Solidaritätsaktion zu starten. Gemeinsam mit CARE und Pax Christi riefen wir die deutsche Bevölkerung auf, der Familie Blechschmidt ihre Solidarität zu zeigen. Es waren vor allem Schulen und Organisationen, die sich an der Aktion beteiligten.
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